Schluss mit dem esoterischen Gelaber!

Ich möchte diesem Text eine Aussage von Mama Jóse Gabriel, einem Ältesten der Kogi aus Kolumbien, voranstellen. Auf die Frage was wir tun können, damit viele Menschen wieder ihre Aufgabe als Hüter der Erde wahrnehmen, hat er geantwortet:

„Jeder Mensch hat ein denkendes Herz, damit werden wir geboren und es kommt darauf an dieses denkende Herz zu berühren.“

Alles was ich hier schreibe ist die Essenz meiner Lebenserfahrung. Ich habe viele alte Religionen und Weisheitslehren studiert im Laufe meines Lebens, habe mich aber nie mit einer identifiziert, sondern nach dem roten Faden gesucht, der sich durch die Zeit und verschiedenen Kulturen zieht. Vor allem aber bin ich immer wieder in die „Länder meiner Seele“ gereist und habe mir meine alten Verletzungen, meinen Schmerz und meine Freude und die Motivation hinter allem was ich tue angeschaut. Das war kein Spaziergang im Rosengarten, aber die Ebene auf der ich am meisten gelernt habe. Dieses bewusst machen des Unbewussten hat mich Verständnis und Demut gelehrt, für mich selbst und für alle anderen Menschen.

Einiges was ich hier sagen werde, habe ich auch aus Büchern gelernt, werde aber wenig oder gar nichts zitieren, mir liegt nichts daran irgendetwas zu „beweisen“, indem ich mich auf „höhere“ Quellen berufe. Ich beziehe mich ohnehin nur auf Texte, die ich im Laufe der Jahrzehnte so sehr verinnerlicht und immer wieder überprüft habe, dass diese wirklich zu mir gehören. Ich möchte meine Erfahrungen teilen mit den Menschen, die mit dem hier geschriebenen in Resonanz gehen, in der Hoffnung, dass es eine Unterstützung für sie ist und ich möchte das "denkende Herz" vieler Menschen berühren.

Das Leben auf diesem Planeten kann eine Liebeserklärung an die Erde sein und an alle und alles was darauf lebt. Die Zeit ist reif das zu leben.

Spiritualität

Ich habe keine Lust mich hier mit den unzähligen Theorien und Konzepten zu diesem Thema zu beschäftigen. Die Literatur dazu füllt ganze Bibliotheken. Wer will kann sich eine Theorie aussuchen Vieles davon hat aber nichts mit Spiritualität zu tun. Manchmal stoße ich auf solche Aussagen wie zum Beispiel zum Thema Geld und Wohlstand: „Du hast viel mehr verdient für das was du tust.“ oder „Wenn du dich zufrieden gibst mit dem was du bekommst, blockierst du den Fluss der mehr Wohlstand in dein Leben bringt“. Die Liste so oder ähnlich klingender Zitate ließe sich  lange fortsetzen. Sie alle suggerieren: es gibt niemals ein Genug. Das Grundprinzip unserer derzeitigen Wirtschaftsordnung, wird hier zum Lebensprinzip erhoben. Grundlage und Ziel uralter Yogalehren aber sind Zufriedenheit und Nicht-Begehren.

Für mich war das Wichtigste an Spiritualität immer, dass die Welt eine Schöpfung ist und keine Laune der Natur, dass wir eine unsterbliche Seele haben und der Tod unseres Körpers nicht unser Ende ist, sondern der Beginn eines neuen Abschnitts unserer Existenz. Die Erde ist für mich ein beseelter Organismus, kein totes Objekt, das durch ein sinnloses Universum rast und alles ist mit allem verbunden, auf der materiellen und auf der nichtmateriellen Ebene. Es wäre natürlich interessant zu wissen, was das konkret und im Einzelnen bedeutet und wie diese Welt genau funktioniert, aber damit landen wir wieder bei den Theorien und endlosen Spekulationen.

Viel wichtiger ist die Frage: was bedeutet das für mein Leben und welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für mich? Für mich bedeutet es vor allem, dass wir geborgen sind in dieser Welt. Und es bedeutet, dass es nicht beliebig ist was wir hier tun. Es gibt natürliche Gesetze denen wir folgen müssen. Wir können nicht unbegrenzt Energie oder andere Ressourcen verbrauchen und wir können nicht riesige Mengen an Nahrungsmitteln in den Müll werfen ohne die Lebensgrundlagen unseres Planeten zu zerstören. Wir können nicht in Frieden leben, wenn wir Waffen in alle Welt verkaufen oder Menschen am anderen Ende der Welt den Zugang zu einem guten Leben verwehren durch unsere Entscheidungen. Alles ist mit allem verbunden.

Viele Indigene sagen, alle Lebewesen sind unsere Verwandten, wir gehören zusammen. Wir können nicht glücklich sein, wenn so viel Unglück in der Welt ist. Es ist an der Zeit die Ideen von Kampf und Konkurrenz und die Theorie von den egoistischen Genen die angeblich versuchen sich durchzusetzen, beiseite zu legen und darauf zu schauen, was unsere Welt im Gleichgewicht hält. Es sind die Gesetze der Schöpfung, die ursprünglichen Weisungen, die seit Anbeginn der Zeit existieren. Wenn wir unser Leben danach ausrichten, dann wird Spiritualität zu einer gelebten alltäglichen Praxis und anders herum wird sich diese Übereinstimmung auf unser tägliches Leben auswirken.